Was ist Tanztherapie?

Wir richten uns nach der Definition des Europäischen Dachverbandes, European Association of Dance Movement Therapy (EADMT)

“Tanztherapie ist die therapeutische Anwendung von Bewegung zur Förderung der emotionalen, kognitiven, körperlichen, geistigen und sozialen Integration des Individuums. Tanztherapie sieht den Tanz als erlebte Bewegung, die zu kreativem Ausdruck und Kommunikation führt als Kernkomponente. Bewegung ist gleichzeitig Intervention und Mittel zur Beurteilung  des Therapieprozesses.” (Definition EADMT)

«Tanztherapie fördert Selbstwahrnehmung und Embodiment ebenso wie den individuellen Ausdruck und die Bezogenheit zur Welt. Sie nützt erprobte Methoden für die Bewegungsbeobachtung, für das Assessmentverfahren und für die Interventionen. Tanztherapie arbeitet körper- und bewegungnsorientiert (Embodiment),  oft tiefenpsychologisch  und mit kreativen Medien. Sie ist dynamisch, fein, kräftig, klein, gross – sie ist alles, was wir Menschen in unserem Menschsein allein und als auf die Welt bezogenes Wesen sein können.» – Brigitte Züger, Schulleitung Zoe School Basel.

Kurzartikel: Was ist Tanz in der Tanztherapie?

Beruf Kunsttherapeut:in Fachrichtung Bewegungs- und Tanztherapie

Ziel

Das Ziel der – Tanz- Bewegungstherapie   ist das Erleben von Wandlung zugunsten des persönlichen Selbst- und Kohärenzgefühls. Es stärkt die  Resilienz sowie das Selbsterleben und die Selbstwirksamkeit. Der erlebte Körper und die Begleitung durch die therapeutische Beziehung eröffnen dafür Entwicklungswege.

Berufsfeld

Tanz- und Bewegungstherapeut:innen

  • arbeiten therapeutisch und präventiv im gesamten Einsatzgebiet des Gesundheitswesens, des Sozialwesens und der Pädagogik mit einer Klientel jeglicher Altersstufe. Sie behandeln Klientinnen und Klienten, die sich selbstständig oder aufgrund einer Überweisung oder Verordnung an sie wenden. In ihrer eigenen Praxis, die sie professionell führen, begleiten sie Einzelpersonen oder Gruppen.
  • arbeiten mit medizinischen Fachpersonen, Vertretern sozialer Institutionen, Pädagog:innen und Behördenvertretern zusammen. Dafür werden sie in der ZOE SCHOOL im Bereich der interprofessionellen Kommunikation ausgebildet, damit sie die Tanztherapie in multiprofessionellen Teams adäquat vertreten können.

Tanztherapeut*innen, die in der ZOE SCHOOL ausgebildet werden

  • sind in der Lage, tanztherapeutische Konzepte massgeschneidert für Institutionen zu erstellen.
  • sind in der Lage, (neueste) Forschungsergebnisse in ihre Praxis umzusetzen und sie können somit evidenzbasiert und -informiert arbeiten.

Menschenbild

Unser Menschenbild beruht auf einer humanistischen Wesensvorstellung

Jeder Mensch ist einzigartig und wird als ein Individuum betrachtet, dessen Körper, Geist und Seele miteinander verwoben sind und sich gegenseitig beeinflussen. Das kreative Potential jedes Menschen wird erkannt, erfasst, geschätzt und unterstützt. Dabei wird dem Individuum die Fähigkeit, anderen Menschen dieselben Rechte zu gewähren und darüber einen Diskurs zu führen, zugestanden und auch von ihm erwartet.

Die humanistische Sichtweise betrachtet den Menschen eingebettet in ein ökologisches und soziales Umfeld, mit dem er in Resonanz treten kann. Er hat ein Recht auf Freiheit sowie die Berechtigung und Verantwortung auf Selbstbestimmung. Dieses Menschenbild stellt die Wechselwirkung von inneren Prozessen und der Resonanz auf äussere Gegebenheiten in den Vordergrund. Aus diesem Grund betrachten wir den Menschen auch als holistisches Wesen.

Berufsbild und Handlungskompetenzen

Wir lehnen uns an das Berufsbild der OdA ARTECURA an und erfüllen die von ihr geforderten Handlungskompetenzen.

Das Berufsbild

Kunsttherapeutinnen und Kunsttherapeuten mit eidgenössischem Diplom

  • sind Fachpersonen für Therapie mit künstlerischen Medien.
  • sind im gesamten Einsatzgebiet des Gesundheitswesens, des Sozialwesens und der Pädagogik tätig und behandeln Menschen jeden Alters therapeutisch und präventiv.
  • arbeiten mit Klient:innen, die sich selbstständig oder aufgrund einer Überweisung oder einer Verordnung an sie wenden.
  • begleiten Einzelpersonen oder Gruppen in eigener Praxis und im klinischen Setting.
  • arbeiten mit medizinischen Fachpersonen, Pädagog:innen, Vertreter:innen sozialer Institutionen und Behördenvertreter:innen zusammen.

Die Handlungskompetenzen

Kunsttherapeutinnen und Kunsttherapeuten

  • intervenieren klientenzentriert
  • entwickeln Behandlungsangebote
  • leben und fördern Kunst
  • gestalten therapeutische Beziehungen
  • kommunizieren und kooperieren
  • organisieren Betriebsabläufe

Fachrichtungsspezifische Kompetenzen Bewegungs- und Tanztherapie

Kunsttherapeutinnen und Kunsttherapeuten mit eidgenössischem Diplom der Fachrichtung Bewegungs- und Tanztherapie

  • erweitern und gestalten die Bewegungsmöglichkeiten der Klientel.
  • erkennen und analysieren mittels körper- und bewegungstherapeutischen Assessments und Bewegungsanalysen Bewegungsmuster und Einschränkungen im Körpererleben sowie Bewegungs- und Verhaltensmuster.
  • leiten durch unmittelbares Körpererleben zur Auseinandersetzung mit Einschränkungen und Beziehungs- und Verhaltensmustern an und aktivieren körperliche und psychische Ressourcen.
  • integrieren die körperliche, emotionale, kognitive und soziale Ebene, sie bahnen diese an und strukturieren sie durch neue, auf der künstlerischen Ebene initiierte Bewegungsabläufe und sie aktivieren muskuläre und neuronale Netzwerke.
  • schaffen ein neues Bewusstsein für die eigene Identität.
  • verfügen über ein breites Repertoire an fachrichtungsspezifischen Methoden und Interventionsmöglichkeiten.
  • orientieren sich an verschiedenen theoretischen Ansätzen und modulieren Muster und Prozesse sowohl durch ausdrucksorientierte als auch durch gelenkte Bewegungsformen.
Beruf Kunsttherapeut:in Fachrichtung Bewegungs- und Tanztherapie

Forschung

Tanztherapie kann sich bereits heute auf eine beachtliche Menge von Forschungsergebnissen stützen. Das heisst, die Evidenz für die Tanztherapie ist geschaffen, was es uns ermöglicht, evidenzinformiert und evidenzbasiert zu arbeiten.